Der Grüter-Preis für Wissenschaftspublizistik 2017
wird vergeben zu gleichen Teilen an
– den Wissenschaftsjournalisten Lars Abromeit, Jahrgang 1974; er ist Redakteur bei GEO und dort seit 2006 verantwortlich für die Themen Abenteuer und Expeditionen. Seit einem Jahrzehnt setze er sich als Redakteur, Reporter und Buchautor dafür ein, die „Entdeckerarbeit“ der Wissenschaft einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Er begleitet wissenschaftliche Expeditionen oder führt sogar eigene durch (in Zusammenarbeit mit renommierten Forschungs- und Umweltschutzorganisationen), unter anderen in die Antarktis, in abgelegene Meeresregionen, auf hohe Himalaya-Gipfel oder in tiefe Höhlenlabyrinthe. Darüber schreibt er Reportagen, die nicht nur die Forschungsfragen und -resultate der Unternehmung erklären, sondern auch am Prozess des Erkenntnisgewinnes teilhaben lassen und uns „mitnehmen“ bei der Erkundung. Dies ist nicht nur mit aufwendigen Vorbereitung und spezifischen Kenntnisse verbunden, sondern zudem oft mit hohem persönlichem Einsatz, etwa beim Tauchen oder Bergsteigen.
Neben den Reportagen berichtet er über Wissenschaftler als „neue Entdecker“ zudem regelmäßig in Fernsehauftritten, Interviews sowie in Publikumsvorträgen an Universitäten, Schulen, Museen und Filmveranstaltungen sowie in Bücher, zur Tiefseeforschung ebenso wie zur Raumfahrt. Zudem hat er das Projekt eines „GEOExpeditions-Stipendiums“ mitinitiiert, das junge Wissenschaftler vor allem bei kreativen und interdisziplinären Feldforschungsvorhaben unterstützen soll, das jährlich vergeben mit einer Reportage über die Expedition verbunden ist.
– den Nachwuchsforscher Dr. Sebastian Lotzkat, Jahrgang 1981, als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt tätig. Neben seiner Diplom- und Doktorarbeit in der Biodiversitäts-Grundlagenforschung, speziell zur Frage der Artenvielfalt bei tropischen Amphibien und Reptilien, hat er in populärwissenschaftlichen Artikeln, Sachbüchern, Vorträgen und Führungen die Vermittlung von Wissenschaft zu seinem Anliegen gemacht. Er bringt nicht nur als freier Mitarbeiter in der Museumspädagogik des Senckenberg Naturmuseums und in der Grünen Schule des Palmengartens in Frankfurt vielen BesucherInnen verschiedenste biologische Sachverhalte näher.
Seit 2012 widmet er sich zudem sehr erfolgreich einem originellen Zweig der Wissenschafts-kommunikation — dem Science Slam. Mittlerweile eine feste Größe in dieser Szene geworden, gelingt es ihm dabei, selbst scheinbar trockene Themen wie morphologische Artabgrenzung, integrative Taxonomie und biologische Nomenklatur spannend und überzeugend an ein Publikum ohne wissenschaftlichen Hintergrund zu vermitteln. Diese neue Form der Wissenschaftsvermittlung verfolgt er konsequent und erfolgreich. Er hilft auf diese Weise, wissenschaftliche Erkenntnis aus der Isolation zu befreien und sie weiter greifbar zu machen.